Die kalte Jahreszeit ist selbst für moderne Autos eine Herausforderung, denn auch diese sind vor Batterien, die plötzlich streiken oder Türen, die zugefroren sind, nicht gefeit. Vielen Problemen und Ärgernissen kann man aber vorbeugen, indem man das Fahrzeug entsprechend vorbereitet.

Mit dem Pkw pannenfrei durch den Winter

 

Strandtuch raus, Eisschaber rein … so einfach ist es zwar nicht, das Auto für den Winter fit zu machen. Dennoch können viele der notwendigen Arbeiten und Kontrollen durchaus auch vom Autolenker oder -besitzer selbst durchgeführt werden.

Es ist höchste Zeit, das Auto winterfest zu machen. Hierfür sollte in einem ersten Schritt die Beleuchtung überprüft werden. Das geht am einfachsten, wenn man zu zweit ist. Also: Zündung an und dann die komplette Beleuchtung durchschalten, während die zweite Person per Sichtkontrolle prüft, ob Standlicht, Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Blinker, Bremslicht, Schlussleuchten, Kennzeichenbeleuchtung und Rückfahrscheinwerfer funktionieren.

Schwieriger ist es einzuschätzen, ob die Höheneinstellung der Scheinwerfer korrekt ist. Mittels eines Testgerätes ist dies für eine Fachwerkstatt aber kein Problem. Deshalb sollte dieser Test gleich durchgeführt werden, wenn das Auto auf Winterreifen umgerüstet wird.

Motorschäden durch Überhitzung

Zudem sollten die Spezialisten der Werkstatt kontrollieren, ob die Fahrzeugstarterbatterie noch genügend Leistung hat. Macht das Auto nämlich bereits bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt Probleme beim Starten, dann ist es höchste Zeit für einen Wechsel. Das betrifft vor allem Autobatterien, die älter als fünf Jahre sind.

Überprüft werden sollte außerdem, ob genügend Kühlflüssigkeit im System vorhanden ist. Die Vorgehensweise ist der Bedienungsanleitung des Pkws zu entnehmen. Ist dieser Wert unter dem angegebenen Minimum, sollte eine Werkstatt die Ursache klären, denn fehlendes Kühlwasser kann zu kapitalen Motorschäden führen.

Diese drohen auch, wenn das Kühlwasser einfriert, deshalb sollte überprüft werden, ob genügend Frostschutzmittel im Kühlwasser ist. Tankstellen und Werkstätten haben entsprechende Kontrollgeräte. Doch Vorsicht: Diese Überprüfung darf nur bei kaltem Motor erfolgen, ansonsten besteht die Gefahr von Verbrühungen.

Freie Sicht bei Schmuddelwetter

Damit man auch im Herbst und Winter eine gute Sicht hat, muss das Scheibenwaschwasser mit einem entsprechenden Frostschutz versehen sein. Entsprechende Mittel gibt es beispielsweise an Tankstellen und in Baumärkten. Ziehen die Scheibenwischer bereits Schlieren, sollten diese ersetzt werden. Tipp: Steht das Fahrzeug draußen, ist es sinnvoll, die Wischer nach dem Abstellen des Pkws von der Scheibe wegzuklappen. So frieren die Scheibenwischgummis nicht an der Scheibe an und halten länger.

Nicht nur die Scheibenwaschanlage, auch die Türen können einfrieren. Deshalb sollten im Herbst alle Türdichtgummis mit Glyzerin, Hirschtalg oder einem speziellen Gummipflegemittel eingerieben werden.

Außerdem lohnt es sich, die Türschlösser mit einem Grafit- oder Multifunktionsöl präventiv zu behandeln. Diese Pflege ist vor allem dann wichtig, wenn der Wagen normalerweise über eine Funkfernentriegelung geöffnet wird, weil die Schlösser dann nämlich kaum benutzt werden. Ein Türschlossenteiser – der nicht im Handschuhfach, sondern in der Wohnung liegen sollte – hilft weiter, wenn das Türschloss trotzdem eingefroren ist.

Hilfreiche Utensilien

In jedes Auto gehören ein Eiskratzer und ein Schneebesen, um die Fahrzeugscheiben von Eis und Schnee befreien zu können. Ein Scheibenenteisungsspray erleichtert die Arbeit zusätzlich. Damit die Scheiben gar nicht erst zufrieren, kann man sie mit einer Abdeckfolie oder einer sogenannten Halbgarage abdecken.

Praktisch ist es auch, wenn man ein Abschleppseil, ein Starthilfekabel sowie Frostschutzmittel für das Scheibenwaschwasser zum Nachfüllen mit sich führt. Auch ein Paar Handschuhe zum Enteisen der Scheiben und gegebenenfalls eine Jacke sowie eine Decke sind hilfreich, vor allem dann, wenn man längere Zeit in einem Stau stehen muss.

Beschlägt der Wagen von innen, sollte der Innenraumfilter der Lüftung kontrolliert und gegebenenfalls ersetzt werden. Zum Entfeuchten des Innenraums eignen sich Produkte, welche die Feuchtigkeit im Wageninnern aufnehmen. In Baumärkten gibt es beispielsweise sogenannte Luftentfeuchterkissen. Hausmittel wie zum Beispiel ein mit Katzenstreu oder grobem Salz gefüllter Stoffbeutel funktionieren ebenfalls.

Martin Häusler (B-Quadrat Versicherungsmakler) 12/2016

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.