Allgemeine Informationen zur privaten Krankenversicherung

Die private Krankenversicherung als bindender Vertrag

Bei der privaten Zusatzkrankenversicherung wird zwischen Versicherer und Versichertem ein Vertrag abgeschlossen, der von beiden Seiten unter gewissen Umständen wieder gekündigt werden kann. Die zu versichernde Person muss hierfür zunächst ein Formular ausfüllen, wobei sie Angaben zu Gesundheitsfragen wie z.B. chronische Erkrankungen, erbliche Vorbelastungen etc. machen muss.

Wenn das Formular nicht wahrheitsgemäß ausgefüllt wird und z.B. bestehende Krankheiten verschwiegen werden, kann die Versicherung im Schadensfall vom Vertrag zurücktreten und die Leistung verweigern. Beim Abschluss eines Vertrages muss man also unbedingt ehrlich sein, es darf nichts verschwiegen werden!

ABER bei ehrlicher Beantwortung der Gesundheitsfragen ist die private Krankenversicherung im Gegensatz zur z.B. Unfall- oder Kaskoversicherung durch den Versicherer nicht mehr kündbar. Ausnahmen gibt es nur für die Krankengeldversicherung, Gruppenversicherungen und kurzfristige Versicherungsverträge.

Im Gegensatz dazu hat der Versicherungsnehmer (Kunde) ab dem dritten abgelaufenen Jahr ein jährliches Kündigungsrecht zur Hauptfälligkeit des Vertrages. Wichtig ist, wie immer bei Versicherungsverträgen, dass die jeweils geltende Kündigungsfrist eingehalten wird. Diese beträgt einen, maximal drei Monate.

Unterschiedliche Tarife

Je nach gesundheitlicher Vorgeschichte und aktuellen Bedingungen werden die zu versichernden Personen vom Versicherungsunternehmen einer bestimmten Prämienklasse zugeteilt. Da man selbst zwischen den vielen verschiedenen Versicherern auswählen kann, ist es in jedem Fall sinnvoll, mehrere Angebote einzuholen. Sollte man von einer Versicherung abgelehnt werden, besteht immer noch die Möglichkeit, dass ein anderes Unternehmen die Versicherung übernehmen würde.

Gehalts-unabhängige Prämien

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung werden die Prämien für private Versicherungen nicht anhand des Einkommens bestimmt. Stattdessen sind folgende Faktoren dafür verantwortlich, wie hoch der monatliche Beitrag der versicherten Person ausfällt:

  • Das Eintrittsalter der zu versichernden Person
  • Die Berufsgruppe: Ist aufgrund des Berufes die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Privatversicherung in Anspruch genommen werden muss, sind die Beträge entsprechend höher. Dies ist dann der Fall, wenn die Berufe allgemein als gefährlich eingestuft werden.
  • Der Gesundheitszustand: Hat die zu versichernde Person bereits eine Vorerkrankung, wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder hohen Blutdruck, steigen die Beiträge und/oder Behandlungskosten für die Diagnose einer Vorerkrankung werden von den Leistungen der privaten Versicherung ausgeschlossen.

Kind und Kegel versichern – Mit einer privaten Krankenversicherung für Familien

Was man sich als Eltern gönnt, möchte man natürlich immer auch seinen Kindern bieten können. Speziell dafür bieten Versicherungen private Familienkrankenversicherungen an. Bei einer Familien-Krankenversicherung werden neben dem Versicherungsnehmer auch Ehepartner bzw. gesetzlich eingetragene Lebenspartner sowie alle Kinder, Stiefkinder oder auch Enkelkinder eingetragen, sofern alle Beteiligten nachweislich im selben Haushalt leben.

Wenn alle Familienmitglieder bei derselben Krankenversicherung versichert sind, werden oftmals auch erhebliche Rabatte oder spezielle Bonusprogramme gewährt. So kann eine gemeinsame Familienkrankenversicherung günstiger sein, als jedes Kind bzw. Familienmitglied einzeln zu versichern. Die Kinder werden übrigens auch über das 18. Lebensjahr hinaus mitversichert, d.h. auch während der Studienzeit bzw. Ausbildung können sie die Vorteile einer Privatversicherung in Anspruch nehmen. Danach können sie, sofern sie von Anfang an bei der Versicherung waren, bei einer weiterführenden Einzelversicherung von diversen Vorteilen, wie z.B. niedrigeren Prämien, profitieren.

Für jeden ein individueller Vertrag

Welche Leistungen eine private Krankenversicherungen enthält, hängt letzten Endes vom jeweiligen Vertrag ab. Es ist sogar machbar, mehrere Personen eines Vertrages unterschiedlich zu versichern. In einem Beratungsgespräch, am besten mit einem Versicherungsmakler – denn nur dieser bietet eine unabhängige Beratung – sollten Sie genau klären, was der Vertrag alles abdeckt. Wenn mehrere Personen versichert werden, ist es sehr sinnvoll, wenn alle beteiligten am Beratungsgespräch teilnehmen. Vor der Unterzeichnung sollte der Vertrag bis hin zum Kleingedruckten durchgelesen und kontrolliert werden, ob wirklich auch alle Vereinbarungen vertraglich festgehalten wurden.

Anbieter von privaten Krankenversicherungen in Österreich

Die Anbieter von privaten Krankenversicherungen in Österreich sind

  • Uniqa
  • Generali
  • Wiener Städtische
  • Allianz
  • Merkur
  • Donau
  • Muki

Die monatlichen Kosten für den Versicherungsträger können je nach Anbieter recht unterschiedlich ausfallen, und die jeweiligen Verträge bzw. Tarife der Versicherer enthalten verschiedene Leistungen. Ein Vergleich ist deshalb am besten möglich, wenn Sie sich direkt an einen Versicherungsmakler wenden. Er kennt alle Anbieter und Tarife und kann Ihnen die Unterschiede in einem persönlichen Beratungsgespräch erklären. 

Eine private Krankenversicherung als absolutes Muss?

In der heutigen Zeit ist es beinahe selbstverständlich, dass man zusätzlich zur Pflichtversicherung auch privat versichert ist. Auch wenn das im Moment nicht notwendig erscheint, weil man gesund und munter sind, ist man spätestens beim nächsten Arzt-, Zahnarzt oder Spitalsbesuch froh, von den Vorteilen einer privaten Krankenversicherung profitieren zu können.