So bekomme ich mein gestohlenes Fahrrad zurück

So bekomme ich mein gestohlenes Fahrrad zurück

So bekomme ich mein gestohlenes Fahrrad zurück

Wie kann ich überhaupt verhindern, dass mein Fahrrad, Mountainbike, Rennrad oder Elektro-Rad gestohlen wird? Und was kann ich tun, wenn es doch passiert ist?

Versicherungsmakler B-Quadrat | So bekomme ich mein gestohlenes Fahrrad zurück

Rund 22.500 Fahrräder wurden im Vorjahr in Österreich gestohlen. Aber: Es gibt Möglichkeiten, das eigene Fahrrad aufzuspüren. Zu nennen sind hier FahrradJäger, das Online-Fundamt und die zentrale Datenbank fase24.eu. Jedenfalls gilt: mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen muss es erst gar nicht zu einem Diebstahl kommen.

Viele Österreicher steigen jetzt auf das Transportmittel Rad um: sei es, um das gute Wetter auszunützen oder auch, um dem langsamen Autoverkehr zu Stoßzeiten auszuweichen.

Doch Vorsicht! Denn nach dem Verkehrsclub Österreich wurden vergangenes Jahr rund 22.500 Fahrräder in Österreich gestohlen, zwei Drittel davon in Landeshauptstädten.

Wie aber lässt sich einem Diebstahl überhaupt vorbeugen – und was ist zu tun, wenn’s doch passiert.

Zuerst aber interessante Zahlen vorneweg.
Zahlen vorneweg

Nach dem Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) wurden im Vorjahr österreichweit rund 457.000 Fahrräder verkauft.

Davon waren etwa 150.000 E-Bikes, die für den wachsenden Fahrradmarkt ausschlaggebend sind. Somit ist Österreich im europäischen Vergleich mit 33 % Marktanteil an dritter Stelle der stärksten E-Bike-Märkte. Jedes dritte neu verkaufte Fahrrad ist ein E-Bike.

Im Vorjahr fuhren insgesamt 4,9 Millionen in Österreich zumindest gelegentlich im Alltag Rad, davon traten 2,3 Millionen täglich oder mehrmals die Woche in die Pedale.

Maßnahmen, um einem Diebstahl vorzubeugen

Soviel zu den Zahlen, jetzt aber in medias res, die UNIQA hat einige Tipps zusammengestellt: Zuerst muss der Abstellplatz des Fahrrades gut gewählt werden. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie rät zu hellen, gut einsehbaren und stark frequentierten Orten. Vor allem bei längeren Abstellzeiten sind eigens errichtete Fahrradabstellplätze empfehlenswert. Wer es den Dieben erschweren möchte, verwendet ein hochwertiges Fahrradschloss. Derzeit ist das Bügelschloss die sicherste Schutzmaßnahme am Markt.

Die erste Hürde bei der Suche nach einem gestohlenen Rad ist die eindeutige Beschreibung. Viele Fahrradbesitzer können der Polizei nur wenige Details wie Marke und Farbe zu ihrem Drahtesel nennen.

Besonders wichtig wäre jedoch die Rahmennummer. Ohne diesen Code aus Zahlen und Buchstaben ist es fast unmöglich, gefundene Fahrräder eindeutig dem Besitzer zuzuordnen.

Am besten erstellt der Eigentümer einen Fahrradpass, der alle wichtigen Daten gesammelt enthält. Hierfür stellt das Bundeskriminalamt diesen als Download zur Verfügung.


Möglichkeiten, die Suche einfacher zu gestalten

  • Wenn der Dieb das Fahrrad spontan stiehlt, kann die Suche im Umkreis hilfreich sein. Die Täter sind oft Jugendliche unter 16 Jahren, die den Diebstahl als Scherz oder Chance sehen, schnell von A nach B zu gelangen.
  • Ein weiteres Hilfsmittel ist die GPS-Ortung. Versteckte Peilsender können über das Smartphone geortet werden. So einen Diebstahlschutz bietet etwa die App Velocate.
  • Die App FahrradJäger nützt bei der Ortung die Macht der Community. Wird ein Rad gestohlen, sendet die App eine Nachricht an das Smartphone des Radbesitzers und an alle Fahrradjäger im Umkreis, die sich mit einem Finderlohn in Aussicht auf die Jagd nach dem Dieb machen.
  • Wer zusätzlich auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich beispielsweise die smarte Alarmanlage insect für sein Fahrrad kaufen und daran befestigen. Per App FahrradJäger wird eingestellt, wenn das Fahrrad abgestellt wurde und bewacht werden soll. Bevor der Drahtesel wieder genutzt wird, muss die Alarmanlage entschärft werden.
  • Falls das Rad die Beute von Gelegenheitsdieben wurde, stehen die Chancen gut, dass es kurze Zeit später zum Verkauf auf digitalen Verkaufsplattformen und in lokalen Kleinanzeigen angeboten wird.


Digitale Hilfsmittel, um die Suche voranzutreiben

Voraussetzung für den Abschluss einer Fahrradversicherung ist die Fahrradregistrierung bei einer „Registrierstelle“. Das geht zum Beispiel beim ÖAMTC oder in einer zentralen Datenbank wie fase24.eu.

Wird das Rad gestohlen, können die Datenbank eigenständig nach gefundenen Rädern durchsucht werden.

Ein weiterer Tipp ist das Online-Fundament Österreich. Die Servicehotline des Online-Fundamts ist unter 0900 600 200 erreichbar.

Und auf der Webseite oesterreich.gv.at sind alle Fundämter inklusive Kontaktdaten und Anschrift aufgelistet.

Jetzt steht die Jahreskontrolle beim Fahrrad an

Jetzt steht die Jahreskontrolle beim Fahrrad an

Wenn wir jetzt unser Fahrrad nach der langen Winterpause wieder aus dem Keller oder der Garage holen, sollten wir daran denken, unseren Drahtesel gründlich zu überprüfen: Denn es geht um unser und das Wohl der anderen Verkehrsteilnehmer.

 

Jetzt steht die Jahreskontrolle beim Fahrrad an

Wir haben es nicht vergessen, dafür aber in ein Hinterstübchen unseres Bewusstseins verbannt: Das Fahrrad hat überwintert – ihm gehört jetzt, zieht es uns im Frühling und im Sommer in die Natur, wieder unsere Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn es schön wird und die Vögel zwitschern, ist Verkehrssicherheit nämlich ein wichtiges Gebot, um die schöne Zeit angenehm – und vor allem: wohlbehalten – erleben zu können.

Über die Winterzeit haben wir unser Fahrrad wochen-, ja monatelag eingestellt: sei es im Keller oder in der Garage, oder aber es hat – wohl unfreiwillig, weil wir es vergessen haben – im Freien überwintert.

Während dieser Zeit „arbeitet“ es im Fahrrad – so kann sich beispielsweise Rost an den Bremsen festsetzen oder es kann auch die Luft aus den Reifen entweichen. Kurzum: Sicherheitsrelevante Bestandteile wurden angegriffen und die Fahrtüchtigkeit – und daher auch: Verkehrssicherheit – unseres Gefährts ist eingeschränkt.

Also unterziehen wir unser Fahrrad vor der ersten Ausfahrt einer sorgfältigen Kontrolle – und reparieren hie und da.

Was es zu beachten gilt

Und die Kontrolle muss schon gründlich sein – erschließen sich sicherheitsrelevante Probleme erst doch beim zweiten Hinsehen: Dass Reifen platt sind, die Bremsen locker oder Kabel korrodiert sind – diese Mängel erschließen sich einem freilich schon beim ersten Überprüfen.

Die Fahrradverordnung sieht vorne einen weißen und hinten einen roter Reflektor vor – diese können auch direkt im Scheinwerfer beziehungsweise im Rücklicht integriert sein. Apropos: Diese – also Scheinwerfer und Rücklicht – müssen naturgemäß auch im Dunkeln leuchten, auch aufsteckbare und/oder batteriebetriebene Varianten sind hier möglich.

Wobei: Das Rücklicht darf auch in Form eines Blinklichts vorhanden sein. Laut dem Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) sind jedoch „Scheinwerfer und Rücklichter, die am Körper getragen werden“, nicht zulässig – diese müssen schon direkt am Rad angebracht sein.

Und nicht zu vergessen: Vorgesehen ist zudem ein seitlich gelber Rückstrahler beziehungsweise alternativ weiß oder gelb reflektierende Reifen. Die Pedale haben mit gelben Rückstrahlern ausgestattet zu sein. Selbstverständlich muss unser Drahtesel auch mit einer Klingel oder einer Hupe bestückt sein.

Die Schrauben anziehen!

Bei den Bremsen sind zwei unabhängig voneinander funktionierende Systeme vorgeschrieben. Deshalb gilt es bei der Frühlingsüberprüfung, auch auf die Bremssysteme zu achten. Diese dürfen weder zu „hart“ noch abgenutzt sein: Damit die Bremse einfach zu betätigen ist, müssen die Bremszüge leichtgängig sein. Selbiges gilt für die Schaltzüge – wenn diese also schwergängig oder zerschlissen sind, heißt es, diese umgehend zu ersetzen.

Kommen wir zum Lenkkopflager, das bei Fahrrädern auch als „Steuersatz“ bezeichnet wird – wir sprechen über das Lager, das die Gabel drehbar mit dem Rahmen verbindet: Hier darf es keinerlei Spiel geben, wenn man den Lenker „durchdreht“ (also von einer Seite bis zur anderen dreht).

Ruckelt man bei angezogener Vorderradbremse und es bewegt sich etwas, muss folglich der Lenker oder das Lenkkopflager angezogen werden. Generell gilt es, alle Schrauben am Rad zu überprüfen: Sitzen diese fest? Wenn nicht, müssen diese nachgezogen werden.

Immer auch auf die Reifen achten

Reifen sollten nicht nur ausreichend Profil aufweisen – auch dürfen sie nicht spröde sein. Tatsächlich lassen sich die meisten Reifenpannen mit dem richtigen Luftdruck verhindern. Hier sollte man also peinlich genau auf den richtigen Luftdruck achten – in Abhängigkeit von Reifengröße und Modell kann dieser zwischen 2,0 und 9,2 bar liegen.

Kommen wir schließlich zur Fahrradkette: Diese muss ausreichend gespannt sein. Zum Schmieren empfiehlt sich ein Kettenöl. Experten gehen davon aus, dass die Kette nach 3.000 bis 6.000 Kilometern einigermaßen abgenutzt ist, und folglich ersetzt werden sollte. Vorsicht ist hier geboten, weil sich andernfalls die Kettenräder zu stark abnutzen.

Übrigens: Den Zustand der Bereifung, der Kette, der Schaltung und des Rahmens überprüft man am einfachsten, indem man das Rad „auf den Kopf“ stellt – also auf den Lenker und auf den Sattel. Die Gangschaltung – also Ketten- sowie Nabenschaltung – gehören selbstverständlich auch justiert.

Weiterführende Informationen

Die kostenlos herunterladbare Broschüre „Richtig ausgerüstet“ und das gleichnamige Faltblatt des BMVIT erklären, wie ein verkehrssicheres Fahrrad zu funktionieren hat.

Videos des ADFC zeigen, worauf man bei der Justierung der Gangschaltung achten sollte.

Weitere Tipps zur Kontrolle, aber auch zur Pflege eines Fahrrades gibt es online beim ADFC und unter www.radworkshop.info, einem Webportal der Allgemeinen Unfallversicherungs-Anstalt (AUVA), sowie in der Broschüre „Der Radlgeber“ – diese Broschüre ist unter www.klimaaktiv.at, einem Webauftritt des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft kostenlos abrufbar.

 

Quelle: Versicherungsjournal 09.04.2018
Martin Häusler (Versicherungsmakler B-Quadrat)