So sind Motorrad und Mensch fit für die Saison

So sind Motorrad und Mensch fit für die Saison

Helm auf und los – damit ist es nicht getan. Wer wieder auf sein Motorrad steigt, sollte dafür sorgen, dass seine Maschine und die Schutzkleidung in Ordnung sind. Auch der Fahrer selbst sollte fit sein.

So sind Motorrad und Mensch fit für die Saison

Viele Biker warten sehnsüchtig auf die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr, um wieder ihrem Hobby zu frönen. Damit die ersten Touren und die gesamte Saison unfallfrei verlaufen, sollte der Fahrer sich, aber auch seine Maschine und die Sicherheitsausrüstung auf Vordermann bringen.

Es gibt zahlreiche Gründe, warum es gerade zum Beginn der Motorradsaison zu so vielen Unfällen kommt. Auf der einen Seite mangelt es den Fahrern nach den Wochen und Monaten ohne Bike noch an Fahrroutine. Schnell überschätzen sie ihr Fahrkönnen. Viele sind auch einfach deutlich zu schnell unterwegs. Außerdem rechnen die Autofahrer oftmals (noch) nicht mit den blitzschnellen Zweirädern.

Im Jahr 2015 gab es nach Angaben der Statistik Austria 3.098 Motorradfahrer, die bei einem Verkehrsunfall verletzt wurden, das sind drei Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Zudem starben 64 Motorradfahrer auf Österreichs Straßen. Jeder Biker kann jedoch einiges tun, um sich und andere möglichst nicht zu gefährden.

Motorradtechnik im Griff

Viele Motorräder werden im Winter nicht genutzt. Doch bevor man nach einer längeren Standzeit das Bike wieder in Betrieb nehmen möchte, sollte das Fahrzeug einer gründlichen Inspektion unterzogen werden. Zu kontrollieren sind hierbei unter anderem die Bremsen, die Lenkung, die Betriebsflüssigkeiten, die Reifen und die Beleuchtung.

Dabei darf die Lenkung kein Lenkspiel aufweisen und bei normalem Lenkverhalten keine ruckartigen Lenkbewegungen zeigen. Die Reifen müssen nicht nur ausreichend Profil haben – vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter, Experten empfehlen jedoch ein Mindestprofil von mindestens drei Millimetern –, sondern sie dürfen auch nicht rissig sein oder andere Beschädigungen aufweisen. Grundsätzlich ist auch der Reifendruck zu kontrollieren und gegebenenfalls Luft nachzufüllen.

Außerdem sollte die Antriebskette auf Spannung kontrolliert und geschmiert werden. Zudem müssen alle Leitungen, also beispielsweise die Benzinzuführung oder das Bremssystem, absolut dicht sein. Des Weiteren ist es wichtig, den Not-Aus-Schalter auf Funktionsfähigkeit zu testen. Viele Motorradwerkstätten bieten übrigens einen Frühjahrscheck an, wobei Mängel und Probleme gleich beseitigt werden.

Fahren, aber mit Sicherheit

Zu Beginn der Saison gilt es auch die Schutzkleidung auf Mängel zu überprüfen und gegebenenfalls zu ersetzen. So empfiehlt es sich beispielsweise, das Visier am Helm auszutauschen, sollte dies verkratzt sein. Die Sachverständigen-Organisation Dekra e.V. rät außerdem, keine Motorradhelme mehr zu verwenden, die nicht nach der Norm ECE R 22/05 zugelassen wurden. Zudem sollte ein Helm immer ersetzt werden, wenn man damit gestürzt ist – und zwar unabhängig davon, ob man eine Beschädigung am Helm sieht oder nicht.

Die wichtigste Sicherheitseinrichtung ist allerdings der Fahrer selbst. Verkehrsexperten raten, dass sich der Fahrer nach der Winterpause erst wieder an das Motorrad gewöhnen sollte. Hierbei helfen Anfahr-, Brems- und Lenkübungen sowie das mehrmalige Abstellen des Bikes beispielsweise auf einem Übungsplatz. Sinnvoll ist auch die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining. Entsprechende Kurse werden von Automobilclubs wie ARBÖ und ÖAMTC, aber auch von anderen Stellen wie einigen Fahrschulen angeboten.

Bundesländer wie OberösterreichBurgenlandSteiermarkSalzburg und Tirol zahlen übrigens einen Geldbonus, wenn Motorradfahrer ein Sicherheitstraining absolvieren und so ihr Unfallrisiko minimieren.

Hilfreiche Tipps

Umfassende Informationen für ein sicheres Motorradfahren enthält die beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie kostenlos herunterladbare Broschüre „Respect“.

Weitere Tipps dazu bietet das Institut für Zweiradsicherheit e.V. (IfZ) mit den downloadbaren Ratgebern „Motorradfahren gut und sicher“, „Gefährliche Begegnungen“, „Team Touring – Gruppenerlebnis und Motorradreisen“ oder „Motorradbekleidung von Kopf bis Fuß“.

Auf der Website www.nah-dran-bike.at des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) ist auch eine kostenlose Teilnahme an einen Onlinekurs möglich, der unter anderem darauf eingeht, wie Motorradfahrer die größten Unfallrisiken vermeiden können.

B-Quadrat wünscht allen MotorradfahrerInnen eine tolle Saison und vor allem eine sichere Fahrt!

Quelle: Versicherungsjournal 27.03.2017
Martin Häusler (Versicherungsmakler B-Quadrat)

Der Sicherheitsgurt in Fahrzeugen bleibt unverzichtbar

Der Sicherheitsgurt in Fahrzeugen bleibt unverzichtbar

Schon seit Jahrzehnten besteht in Österreich für Fahrer und Insassen von Pkws eine Anschnallpflicht. Dennoch sterben jährlich immer noch zahlreiche Menschen, weil sie während der Fahrt nicht angeschnallt waren.

Der Sicherheitsgurt in Fahrzeugen bleibt unverzichtbar

 

Mehr als jeder fünfte tödlich verunglückte Pkw-Insasse war nicht angeschnallt. Dies belegt, dass der Sicherheitsgurt weiterhin zu den wichtigsten Sicherheitssystemen im Auto gehört. Jeder, der nicht oder nicht korrekt angegurtet ist, muss damit rechnen, dass auch die anderen Sicherheitssysteme im Kfz wie zum Beispiel Airbags nicht richtig funktionieren.

Schon seit über 40 Jahren besteht für Pkw-Fahrer und -Mitfahrer die Gurtpflicht auf allen Sitzen. Seit rund 30 Jahren muss jeder, der beim Fahren keinen Gurt anlegt, eine Strafe zahlen. Aktuell kostet das Fahren ohne Gurt ab 35 Euro Bußgeld. Bei nicht richtig im Pkw gesicherten Kindern wird es für den Fahrer noch teurer. Zudem muss er dann mit einer Vormerkung im Führerscheinregister rechnen. Warum Anschnallen so wichtig ist? Die Überlebenschance ist laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) bei einem Kfz-Unfall fast elf Mal höher, wenn man angeschnallt ist, als ohne Gurt.

Crashtests belegen, dass es bei Kfz-Insassen, die nicht angeschnallt sind, bereits bei einem Unfall mit einer Geschwindigkeit von nur 30 Stundenkilometern schon zu schwersten Verletzungen kommt, mit Gurt ist das Verletzungsrisiko um einiges geringer. Dennoch schnallen sich laut einer Erhebung des KfV immer noch sieben Prozent der Pkw-Lenker und sogar zwölf Prozent der Autoinsassen nicht an. Rund 60 Personen pro Jahr könnten noch leben, wenn sie beim Unfall angeschnallt gewesen wären.

Was beim Anschnallen generell zu beachten ist

Prinzipiell ist auch zu beachten, dass viele andere Sicherheitssysteme im Auto nur im Zusammenspiel mit dem Sicherheitsgurt optimal funktionieren. Laut der Dekra e.V., unter anderem ein Dienstleister im Bereich Autosicherheit, können beispielsweise Airbags nur dann richtig wirken, wenn die Insassen korrekt angegurtet sind. Denn nur dann ist sichergestellt, dass die Airbags die Insassen an der richtigen Position treffen und zum Beispiel nicht daran vorbei- oder darüber hinwegrutschen.

Gemäß den Sicherheitsspezialisten der Dekra ist unter anderem darauf zu achten, dass der Gurt nicht unter die Achsel anstatt über die Schulter führt. Zudem muss die Gurthöhe so eingestellt sein, dass der Gurt nicht am Hals, sondern über der Schulter und am Schlüsselbein anliegt. Außerdem sollte der Sicherheitsgurt nicht auf harten Gegenständen wie Mobiltelefon oder Schlüsselbund, die sich in Jacken- oder Hosentaschen befinden, aufliegen.

Grundsätzlich können dicke Jacken, Mäntel und Westen wie ein Luftpolster auf den Gurt wirken und seine Funktion einschränken, weshalb solche Kleidungsstücke vor dem Anschnallen ausgezogen werden sollten. „Kommt es bei niedriger Geschwindigkeit zu einem Unfall, kann es durchaus passieren, dass der Airbag nicht auslöst, weil der Sicherheitsgurt genügen würde“, verdeutlicht ein Dekra-Experte ein weiteres Argument, warum das Anschnallen grundsätzlich unerlässlich ist.

B-Quadrat wünscht allzeit eine gute und vor allem sichere Fahrt!

 

Quelle: Versicherungsjournal 30.01.2017
Martin Häusler (B-Quadrat Versicherungsmakler)